“… Gert konnte extrem viel Geheimnisse um sein Leben, aber auch um seine Arbeit machen. Niemals ließ er wirklich tief blicken. Vor allen Dingen dann nicht, wenn er wieder neue Pläne schmiedete, wenn er wieder an der Umsetzung neuer Ideen arbeitete. Alles, was er tat, war immer von einem großen Geheimnis umgeben. Der Superbooth 2024 stand im Mai an und es galt Vorbereitungen zu treffen. Gert hatte still und leise an neuen Modulen gearbeitet und wollte diese – natürlich voller Stolz – an seinem Stand im Berliner FEZ präsentieren. Wie immer.
Wir waren eine kleine Gruppe von Freunden, die sich durchaus regelmäßig in einer Berliner Pizzeria traf, um gemeinsame „Arbeitssitzungen“ angemessen zu begehen und jeglichen Klatsch und Tratsch auszutauschen, der zwischenzeitlich wieder aufgelaufen war. So auch am 02. Mai dieses Jahres. Gert genoss diese Treffen. Man konnte es ihm ansehen. Selbst wohl kein großer Koch, mochte er es im Beisein von Freunden gut zu essen und ein Glas Rotwein zu genießen. Der Abend endete natürlich in fröhlicher Stimmung. Gert hatte einen Mietwagen gebucht, denn wie immer, machte er kurz vor dem Superbooth eine kleine Reise nach Dänemark. Ein Land, dass er sehr mochte. Dort hatte er im Nordwesten ein Ferienhaus angemietet, in das er sich gerne eingrub, um final an seinen Plänen zu feilen oder um zu lernen, zum Beispiel wie ein Mischpult funktioniert, dass er sich eigens für den Superbooth gekauft hatte. „Noch mal den Kopf freikriegen“ hatte er einmal gesagt. Am 02. Mai 2024 trennten sich unsere Wege in Berlin. Er fuhr in seinem Mietwagen noch vor mir her und bog dann nach links ab. Ich nach rechts. Wieviel Grausamkeit in Banalem stecken kann, war mir in diesem Moment nicht bewusst, aber das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. Im Rückspiegel. Gert kam einen Tag später in Dänemark an. Am 05. Mai postete er noch ein lustiges Bild auf Facebook. Alles schien soweit in Ordnung zu sein…
Am 15. Mai 2024 begann im FEZ der Aufbau für den am folgenden Tag beginnenden Superbooth. Alle waren da, nur der Tisch von Gert Jalass blieb leer. Wir gingen mit einem unguten Gefühl auseinander. Viele Freunde hatten versucht, Gert auf den unterschiedlichsten Kanälen zu erreichen. Schon seit Tagen. Am 16. Mai herrschte dann Gewissheit. Die dänische Polizei hatte sich gemeldet und uns informiert, dass Gert Jalass am 07. Mai 2024 am Strand mit Herzversagen zusammengebrochen war. Ein Rettungshubschrauber war wohl gekommen und man hatte ihn in eine Klinik geflogen. Am 10.05.2024 wurde er um 16.30 Uhr für Tod erklärt.
Der Schock darüber hat uns alle tief getroffen. Eigentlich verstehen wir noch immer nicht, was da passiert ist. Und das wird wohl auch lange so bleiben.
Mit Gert Jalass hat nicht nur einer der wichtigsten Instrumentenbauer unserer Zunft die Bühne verlassen. Vielmehr noch: wir haben einen lieben Freund verloren. An die Zeit mit ihm werde ich mich immer und gerne erinnern.
Ruhe in Frieden Gert”
Gert Jalass wurde am 17.09.2024 in Berlin-Schmargendorf beigesetzt.
Wir danken allen, die von ihm Abschied genommen haben. Gert Jalass bleibt unvergessen…
Über ein weiteres Versagen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Ich weiß nicht, weshalb 2024 so ein schreckliches Jahr ist und ich möchte eigentlich gar nicht wissen, was da noch kommen wird, denn die schlechten Nachrichten wollen einfach nicht enden.
Zuerst wurde mit der endgültigen Schließung von JustMusic Berlins größtes Musikhaus dem Erdboden gleichgemacht, wodurch die Hauptstadt ein weiteres, wichtiges Zahnrad im bereits stotternd laufenden Kulturbetriebsgetriebe verloren hat. Dann verstarb plötzlich und unerwartet mit Gert Jalass einer der wichtigsten und engagiertesten Konstrukteure analoger Modularsysteme (Fa. MoonModular). Das mag für die meistens ein unbedeutendes Ereignis sein. Für die Elektroszene, also für die Freunde elektronischer Musik, war es ein Schock, der noch immer nicht überwunden worden ist. Nun die nächste Hiobsbotschaft. Der RBB setzt zum Ende des Monats die beliebte Sendung „Elektro Beats“ ab. Die letzten Sendungen sind produziert und werden ausgestrahlt, aber dann ist Schluss. Für immer. Dem Vernehmen nach ist das keine Entscheidung von RadioEins, sondern vom Programmdirektorium. Schönen Dank dafür. Ich weiß nicht, wie oft ich es in den vergangenen 50 Jahren erleben durfte, dass Quote und Kosten (von an anderer Stelle verplemperten Gebühren-Millionen) über den Kulturauftrag gestellt worden ist und das wichtige Sendungen, die musikalische Nischen bedient und unbekannten Künstlern zu Gehör und Aufmerksamkeit verholfen haben, eingestampft worden sind. Jedes Mal wurde die deutsche Radiolandschaft ein Stück ärmer und langweiliger. Anstatt die Hörer*Innen, speziell die Jüngeren, für das Medium Rundfunk zu Interessieren und zu begeistern, indem man die Spielarten der Musik in ihrer gesamten Breite präsentiert, wird nur noch die doofe Pop-Einheitssauce serviert. Wie armselig ist das denn und wen will man damit eigentlich anlocken?
Im Falle der „Elektro Beats“ kann man von einem Nischenprogramm schon lange nicht mehr reden. Elektronische Musik ist in all den Jahren zu einem festen musikkulturellen Bestandteil, ja im Grunde zum Mainstream geworden. Das ist auch der hervorragenden und jahrzehntelangen Arbeit von dem Host der Sendung, Olaf Zimmermann, zu verdanken. Ich kenne Olaf seit 1987. Damals hat er noch für den Rundfunk der DDR die ebenfalls zum Kult gewordenen Sendungen „Zwischen Himmel und Erde“ und dann “Electronics” gemacht, denen im Westen nur die WDR-Sendung „Schwingungen“ von Winfrid Trenkler gegenüberstand. Das es auch diese Sendung schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt, muss hier nicht weiter erwähnt werden. Das elektronische Musik in den Köpfen verantwortlicher Rundfunkräte niemals stattgefunden hat, für wichtig befunden und als ein ureigener deutscher Kulturbeitrag erkannt worden ist, geschieht nicht erst seit gestern und wird sich mit dem Ende der „Elektro Beats“ auch nicht ändern. Weshalb auch? Es gibt keine Lobby, die stark genug für einen Erhalt derartiger Sendungen wäre.
Nach dem Fall der Mauer wechselten die Sender, aber Olaf Zimmermann baute weiter und mit zunehmendem Erfolg an dem, das mit den „Elektro Beats“ schließlich zu der wichtigsten Sendung für die Präsentation elektronischer jeglicher Couleur werden sollte. Wer sich über das Who-is who nicht nur der deutschen, sondern auch der internationalen Elektroszene ein Bild machen will, sollte die Gästelisten studieren. Von Pionieren bis zu Newcomern, von Top-Stars bis zu Künstlern, die erst am Anfang ihrer Karriere standen, war alles vertreten, was Rang und Namen und Relevanz hatte. Das ist nun vorbei. Und ganz am Rande: abermals wird es für die Künstler weniger Einnahmen z.B. durch die GEMA geben. Ob wirklich alle durch die Künstlersozialkasse abgesichert sind??? Aber wen interessiert das schon? Die, die bei den Sendern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Aber-Millionen für ihren Wasserkopf verschleudern, die, wenn es dann eng wird, nach Erhöhung der Rundfunkgebühren rufen und dennoch nicht bereit sind, den Hörerwillen durch ein angemessenes Programm abzubilden, ganz bestimmt nicht. War das jetzt Polemik? Na klar. Ich bin zu wütend, als das ich aktuell andere Gefühle zulassen könnte.
Ich wünsche Olaf Zimmermann alles Gute für die Zukunft. Ich hoffe, dass er weiterkämpft und einen Weg finden wird, den „elektronischen Traum“ noch ein wenig länger am Leben zu halten.
Wie bereits angekündigt, werden aktuell die letzten 30 Exemplare zum Kauf im Buchhandel oder über die Website der Edition Mahlstrom angeboten. Von dem Buch, so wie es aktuell vorliegt, werden keine weiteren Exemplare gedruckt werden. FERNE ZIELE wird nun zu einem Sammlerobjekt, dass in keiner guten Musik-Bibliothek fehlen sollte. Einher mit dem Ausverkauf wurde der Preis für das Buch auf 99,00 Euro erhöht. Wer das Buch über die Edition Mahlstrom bestellt, erhält das Buch auf Wunsch mit Autogramm oder einer Widmung. Bitte bei der bestellung Bescheid sagen. Vielen Dank.
aktuell läuft der Verkauf der letzten Exemplare des Buchs “FERNE ZIELE – Geschichten über die Berliner Schule für elektronische Musik” im Webshop der Edition Mahlstrom.
Nach diesem Ausverkauf wird es keine weitere Nachauflage des Buches geben, jedenfalls nicht in dieser Form.
Desweiteren geben teilen wir mit, dass wir den internationalen Verkauf eingestelllt haben. Das Buch ist ab sofort nur noch erhältlich für jemand, der in Deutschland wohnt oder dort eine Versandadresse hat.
Der Preis für ein Buch beträgt noch 79,00 Euro. Der reduzierte Versandpreis von 5,00 Euro bleibt weiterhin bestehen. Wer FERNE ZIELE also sein Eigen nennen möchte – gerne auch mit Signatur des Autors – sollte langsam zuschlagen.
Vielen Dank für Euer Interesse. Wir freuen uns auch Euren Besuch in unserem Webshop.
Ab sofort. 5,00 Euro Versandkosten bei Bestellung eines der letzten Exemplare von FERNE ZIELE – Geschichten über die Berliner Schule für elektronische Musik von Bernd Kistenmacher über den Webshop der Edition Mahlstrom innerhalb Deutschlands.
Die legendäre Progressive- Krautrockband Agitation Free wurde bereits 1967 gegründet. 1972 erschien dann mit “Malesch” das Debütalbum,- mittlerweile ein vielbeachteter Klassiker.
Nach 24 Jahren ist Ende letzten Jahres mit “Momentum” ein neues Agitation Free- Studioalbum erschienen und Olaf Zimmermann begrüßt in der ersten “elektro beats”- Stunde Michael Hoenig und Lutz Graf-Ulrich (Lüül) als seine Studiogäste. Neben dem Eintauchen in den Produktionspress, geht es auch um die Historie von Agitation Free und es gibt natürlich die Klärung der Frage, wie es zum Gruppennamen kam.
Hier geht es zur Website von Elektro Beats. Ausstrahlungstermin ist Sonntag, der 28.01.2024 | 21:00 – 23:00. Danach gibt es die Sendung auf YouTube zum nachhören.
Die Nachricht schlug für mich ein, wie eine Bombe. Zuerst rief mich ein Freund an, dann telefonierte ich mit einem langjährigen Mitarbeiter von JustMusic und mittlerweile gibt es auch eine offizielle Bestätigung: JustMusic, Berlins größter Handel für Musikinstrumente und das letzte Geschäft einer kleinen, deutschlandweit arbeitenden Kette, macht 2024 dicht. Dann wird Berlin über kein großes Musikgeschäft mehr verfügen. Ob es die Mitbewerber freuen wird? Ich hoffe nicht, denn es wäre eine dumme und zu kurze Sicht auf die Probleme dahinter. Und die bestehen schon seit geraumer Zeit.
Das dunkle Wolken über JustMusic hingen deutete sich bereits seit Jahren an. Das offensichtliche Problem betrifft jeden, der von „echtem“ Handel heutzutage leben will. Im Geschäft wird informiert und probiert, im Internet wird gekauft. Mit etwas Glück zu einem günstigeren Preis. Wer will es einem verdenken? Sparsamkeit geht vor Loyalität. Das ist das Problem eines jeden „Kaufhauses“. JustMusic war eines davon.
Wer aber über JustMusic spricht, sollte nicht übersehen, wie dieses Geschäft einst entstanden ist. Die Geschichte beginnt Ende der 70er mit einem kleinen Geschäft für Schlagzeuge in der Pariser Straße in Wilmersdorf, das von dem Unternehmer Jochen Stock gegründet und als Drumland etabliert wurde. Schnell sprach sich in der vitalen West-Berliner Musikszene herum, was da geschah. Es wurden weitere Geschäfte „um die Ecke“ angemietet und alsbald war das Sound & Drumland die erste Adresse für Musikinstrumente und Studiotechnik. Einfach jeder aus der Szene ging dahin. Und war es nur für einen Kaffee und etwas Fachsimpelei. Die Preise für die angebotene Ware waren schon damals immer an der oberen Kante. Man konnte das Verlangen, denn es gab kaum Konkurrenz. In meinem 2023 erschienen Buch „FERNE ZIELE – Geschichten über die Berliner Schule für elektronische Musik“ erinnere ich mich gerne an das ehemalige Sound & Drumland; lernte ich dort doch Anfang der 80er Jahre viel kennen, probierte viel aus und erfuhr, wie freundlich, kompetent und geduldig die Mitarbeiter damals sein konnten. Das alte S & D war wie eine Familie, die allerdings zunehmend in beengten Verhältnissen operieren musste. Der Musiksektor explodierte damals in jede Richtung. Gerade in den neunziger Jahren wurden maßgeblich Entwicklungssprünge im Bereich der Studiotechnik und Musikproduktion gemacht. Dem musste man gerecht werden. Man hätte sicherlich aus vielen Gründen nicht mehr lange so klein und beschaulich bleiben können. Ein Dilemma. Doch Jochen Stock hatte längst andere Träume. Sein Geschäft musste größer werden. Das scheint er zumindest als Lösung und Antwort auf die wachsende und stärker werdende Konkurrenz erkannt zu haben, die nun nicht mehr in Berlin saß, sondern überregional und auch international operierte. So wurde dann schließlich das Sound & Drumland beerdigt und in JustMusic umbenannt. Die Mauer fiel und Jochen Stock setzte alle Hebel in Bewegung, um JustMusic stadtweit zu etablieren. Zunächst mit einem zweiten Geschäft in der Rathauspassage, das kurze Zeit später dann in die Kulturbrauerei zog. Aus meiner Sicht war das eine brillante Location und eine clevere Lösung zugleich, denn der Westen, wie der Osten hatten nun „ihr“ JustMusic und es blieb trotzdem alles in der Familie. Jochen Stock arbeitete aber an einem anderen Plan, der nichts anderes, als die Integration aller Abteilungen in einem Haus vorsah. An sich keine schlechte Idee. Und so wurde 2013 der erste FlagShipStore in Berlin-Kreuzberg am Moritzplatz eröffnet. Das ist natürlich ein mächtiges und schickes Ding gewesen. Wohl gefühlt und heimisch geworden bin ich da aber nie. Das Geschäft ist zwar zentral gelegen, ist aber schlecht erreichbar. Die Parkmöglichkeiten sind katastrophal schlecht und selbst das Parken auf dem Hof macht nur wenig Spaß, muss man sich doch erst in das Geschäft bewegen, um eine Parkmünze abzuholen. Auch die Abteilungen waren mir zu kalt und ich vermisste das Enge und muckelige aus alten S & D Zeiten. Ob es anderen auch so erging?
Neben dem Standort in Berlin bestand JustMusic nun aus großen Geschäften in Hamburg, München und Dortmund, Dann gab es noch eine Piano-Galerie am alten Standort in der Fasanenstraße. Gerade diese Filialen mussten im Jahr 2020 wieder schließen. Mit der Pandemie hatte das nichts zu tun. Ich will nicht zu viel spekulieren, aber vermutlich konnte man mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten. Selbst die größten Bemühungen und der beste Service machen den Verkaufspreis einer Sache nicht wett, wenn dieser im Internet torpediert wird. Das ist nun mal so.
Nun ist also auch das Schicksal des JustMusic FlagShipStores besiegelt und neben den bereits erwähnten Problemen, wie der angespannten Marktsituation und einem aus meiner Sicht falsch gewählten Standort, identifiziere ich noch ein anderes Problem, das eine wesentlich größere Tragweite hat: heute wird auf tradionelle Art kaum noch Musik gemacht! Berlin war einst eine Musikstadt mit zahllosen Rockbands, Kapellen, Bigbands und Orchestern. Und es gab reichlich Aufführungsmöglichkeiten für jede Art von Musik. Jedenfalls mehr, als heute. Natürlich ist Berlin noch immer eine Musik-Stadt. Aber gerade für junge Musiker, für Einsteiger gibt es weder ausreichend Übungsmöglichkeiten, noch Anreize von offizieller Seite aus. Zur Erinnerung: es gab in Berlin auch mal Senatsrockwettbewerbe und offiziell organisierte Großevents für Pop- und Rockmusik. Das alles gibt es nicht mehr. Die Pandemie hat das Problem dann noch verstärkt, denn Clubs, aber auch Musikschulen wurden geschlossen und bis heute nicht mehr geöffnet. Auch das Branchenevent überhaupt, die Musikmesse in Frankfurt gibt es seit 2022 nicht mehr. Gibt es im Fernsehen noch Musiksendungen? Außer im Volksmusikbereich nicht mehr. Ich denke nicht, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehne, aber ich glaube, dass das ein nationales Problem ist. Kinder erlernen heute kaum noch ein Instrument. Es gibt keine Anreize, keine Anleitung, keine Begeisterung, keine Motivation und keine Möglichkeiten. Ein Instrument zu erlernen erfordert eine gewisse Hingabe und Disziplin. Nur woher soll die kommen, wenn niemand mehr den Kindern vorlebt, wieviel Freude das bereiten kann und man sie damit begeistert? Und diese Kinder wären dann ja auch die Kunden von morgen oder eben nicht. Und deshalb denke ich, dass das Ende von JustMusic kein lokales Problemchen ist, sondern eine Warnung für die gesamte Branche sein muss. Was da gerade passiert, kann morgen jedem anderen auch passieren. Ein Musikhandel steht nicht isoliert in einem selbstgestalteten Universum. Er ist Bestandteil eines größeren Ganzen, das vernetzt ist und ineinandergreift. Ein Musikhandel ist eben auch Bestandteil einer kulturellen Identität.
Nachtrag vom 18.03.2024
JustMusic Berlin hat nun offiziell und für alle Zeiten geschlossen…
Das dicke Ding – FERNE ZIELE von Bernd Kistenmacher kann nun innerhalb Deutschlands ohne Versandkosten bei der Edition Mahlstrom bestellt werden. Einfach ein Buch in den Warenkorb schieben und den Checkout-Prozess starten. Besteller aus Deutschland werden nun bei den Versandkosten eine fette Null sehen. Na wenn das kein Weihnachtsgeschenk ist, dann wissen wir auch nicht weiter 😉
Dieses Angebot gilt bis zum 15. Januar 2024.
Also, fröhliche Weihnachten, ein gesundes, neues Jahr und Peace!
Es könnte keine bessere Zeit geben, als nun einen persönlichen Blick auf das bald hinter uns liegende Jahr zu werfen. Um es direkt zu sagen: für mich war es eines der besten Jahre, die ich seit langem erleben durfte. Das liegt einerseits an Erlebnissen im privaten Bereich, die mich durchaus auf den Gedanken bringen, dass ich schon oft im Leben mehr Glück, als Verstand gehabt habe. Dieses mal war es aber pures Glück und für mich auch sehr bewegend. Das liegt auch an meinem ersten Buch FERNE ZIELE, dass ich nach reiflicher Überlegung und mit viel persönlichem Engagement endlich im April dieses Jahres veröffentlichen konnte. Wie es mir schon immer zu eigen gewesen ist, so war es auch in diesem Fall. Gibt es keine Hilfe von außen, muss man sich halt selbst helfen. und so habe ich mir mir der Edition Mahlstrom meine eigene Plattform zur Veröffentlichung von FERNE ZIELE geschaffen. Seitdem verkauft sich das Buch und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die das Buch bereits erworben haben und die sich sehr positiv über mein Werk geäußert haben. Vielen Dank dafür.
Weihnachten ist aber auch der richtige Moment, um sich daran zu erinnern, welche Veränderungen das Jahr 2023 gebracht haben, einhergehend mit Entscheidungen, die zwar nicht schön, aber erforderlich gewesen sind. So schreibe ich seit gut einem halben Jahr nicht mehr für die Plattform Amazona.de Testberichte über Synthesizer oder Personen aus der Szene. Eigentlich sind es schon zweieinhalb Jahre, berücksichtigt man, dass ich in diesem Zeitraum kein vernünftiges Jobangebot mehr bekommen hatte. Über die Gründe mag man spekulieren, aber sicher ist, dass kritische Menschen nicht überall Willkommen sind. Sei es drum. Es war Zeit, die Reißleine selbst zu ziehen und das ist auch gut so. Die zweite Reißleine, die ich ziehen musste betrifft den PPV-Verlag und das KEYS-Magazin, für das ich ebenfalls geschrieben habe. Für KEYS zu arbeiten hat mir immer Spaß gemacht. Die erbrachte Leistung nicht bezahlt zu bekommen schon weniger. Auch hier mag man über die Gründe spekulieren. Stelle ich mir allerdings einen Verlag als Baum und die Autoren als Äste vor, verstehe ich nicht annähernd, weshalb sich ein Verlag seinen Autoren so gegenüber verhalten sollte, dass er sich quasi die Äste, auf denen er sitzt, selbst absägt. Eine Antwort darauf wird wohl offen bleiben… Ja und dann gibt es noch eine drtte Entscheidung, die der eine oder andere vielleicht bereits bemerkt hat. Vor kurzen habe ich mich dazu entschlossen, mich von Facebook und dem Messenger zu verabschieden. Das Konto wurde gelöscht. Welche Rudimente von mir noch sichtbar sind, weiß ich nicht. Irgendwann werde ich da aber hoffentlcih verschwunden sein. Facebook hat mir schon seit langem keinen Spaß mehr gemacht. Über die Sinnhaftigkeit dieser Art von Verntzung mag jeder seine eigene Meinung haben. Auch darüber, ob man all die Polemik und den Spott noch als Austausch von Gedanken verstehen sollte. Dafür aber zu bezahlen, wenn ich mehr von allem haben möchte (Reichweite, Freunde, Kontakte, Wahrnehmung), widerspricht meinem Demokratieverständnis und hat auch nichts mehr mit der ursprünglichen Idee einer Vernetzung von Menschen zu tun, die sich sonst niemals begegnen würden. Also, Facebook ist Vergangenheit, was nicht heißt, dass ich nicht weiterhin im Internet präsent sein werde. Relevante Beiträge wird es weiterhin auf Instagram, YouTube und natürlich auch hier geben. Also dran bleiben. Ich bin nicht aus der Welt
Weihnachten ist aber auch und vordringlich die Zeit der Geschenke. Mit sofortiger Wirkung habe ich die Versandkosten für mein Buch FERNE ZIELE im Webshop der Edition Mahlstrom für Bestellungen aus Deutschland auf Null Euro gesetzt. Die Versandkosten sind also frei. Das gilt für die aktuell dritte und letzte Nachauflage dieses Buches. Ist dieses Buch dann ausverkauft, wird es das in der jetzigen Form nicht mehr geben. Vielleicht aber in einer anderen, kompakteren Form. Man wird sehen. FERNE ZIELE wird somit zu einem Sammlerobjekt und einem Objekt für Kenner werden. Seit ihr dabei?
So ist es nun Zeit, die Rückbesinnung zu beenden und nach vorne zu schauen. Auf das kommende Jahr. Das in diesen Beitrag eingefügte YouTube Video mag ein Hinweis darauf sein, dass es wieder mehr Videos von mir auf dieser Palttform geben wird. Natürlich über Synthesizer. Darüber etwas zu erzählen, wird mir wieder viel Freude bereiten.
Also liebe Freunde und Follower, bleibt mir gewogen und bleibt neugierig. Ich wünsche Euch allen ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein Jahr mit vielleicht weniger grausamen Nachrichten, als wir das in diesem Jahr ertragen mussten. Der Wunsch ist fromm, kommt aber von Herzen.