JustMusic Berlin macht zu – Ein persönlicher Nachruf

Bald Vergangenheit – DerJustMusic FlagShipStore in Berlin

Die Nachricht schlug für mich ein, wie eine Bombe. Zuerst rief mich ein Freund an, dann telefonierte ich mit einem langjährigen Mitarbeiter von JustMusic und mittlerweile gibt es auch eine offizielle Bestätigung: JustMusic, Berlins größter Handel für Musikinstrumente und das letzte Geschäft einer kleinen, deutschlandweit arbeitenden Kette, macht 2024 dicht. Dann wird Berlin über kein großes Musikgeschäft mehr verfügen. Ob es die Mitbewerber freuen wird? Ich hoffe nicht, denn es wäre eine dumme und zu kurze Sicht auf die Probleme dahinter. Und die bestehen schon seit geraumer Zeit.

Das dunkle Wolken über JustMusic hingen deutete sich bereits seit Jahren an. Das offensichtliche Problem betrifft jeden, der von „echtem“ Handel heutzutage leben will. Im Geschäft wird informiert und probiert, im Internet wird gekauft. Mit etwas Glück zu einem günstigeren Preis. Wer will es einem verdenken? Sparsamkeit geht vor Loyalität. Das ist das Problem eines jeden „Kaufhauses“. JustMusic war eines davon.

Wer aber über JustMusic spricht, sollte nicht übersehen, wie dieses Geschäft einst entstanden ist. Die Geschichte beginnt Ende der 70er mit einem kleinen Geschäft für Schlagzeuge in der Pariser Straße in Wilmersdorf, das von dem Unternehmer Jochen Stock gegründet und als Drumland etabliert wurde. Schnell sprach sich in der vitalen West-Berliner Musikszene herum, was da geschah. Es wurden weitere Geschäfte „um die Ecke“ angemietet und alsbald war das Sound & Drumland die erste Adresse für Musikinstrumente und Studiotechnik. Einfach jeder aus der Szene ging dahin. Und war es nur für einen Kaffee und etwas Fachsimpelei. Die Preise für die angebotene Ware waren schon damals immer an der oberen Kante. Man konnte das Verlangen, denn es gab kaum Konkurrenz. In meinem 2023 erschienen Buch „FERNE ZIELE – Geschichten über die Berliner Schule für elektronische Musik“ erinnere ich mich gerne an das ehemalige Sound & Drumland; lernte ich dort doch Anfang der 80er Jahre viel kennen, probierte viel aus und erfuhr, wie freundlich, kompetent und geduldig die Mitarbeiter damals sein konnten. Das alte S & D war wie eine Familie, die allerdings zunehmend in beengten Verhältnissen operieren musste. Der Musiksektor explodierte damals in jede Richtung. Gerade in den neunziger Jahren wurden maßgeblich Entwicklungssprünge im Bereich der Studiotechnik und Musikproduktion gemacht. Dem musste man gerecht werden. Man hätte sicherlich aus vielen Gründen nicht mehr lange so klein und beschaulich bleiben können. Ein Dilemma. Doch Jochen Stock hatte längst andere Träume. Sein Geschäft musste größer werden. Das scheint er zumindest als Lösung und Antwort auf die wachsende und stärker werdende Konkurrenz erkannt zu haben, die nun nicht mehr in Berlin saß, sondern überregional und auch international operierte. So wurde dann schließlich das Sound & Drumland beerdigt und in JustMusic umbenannt. Die Mauer fiel und Jochen Stock setzte alle Hebel in Bewegung, um JustMusic stadtweit zu etablieren. Zunächst mit einem zweiten Geschäft in der Rathauspassage, das kurze Zeit später dann in die Kulturbrauerei zog. Aus meiner Sicht war das eine brillante Location und eine clevere Lösung zugleich, denn der Westen, wie der Osten hatten nun „ihr“ JustMusic und es blieb trotzdem alles in der Familie. Jochen Stock arbeitete aber an einem anderen Plan, der nichts anderes, als die Integration aller Abteilungen in einem Haus vorsah. An sich keine schlechte Idee. Und so wurde 2013 der erste FlagShipStore in Berlin-Kreuzberg am Moritzplatz eröffnet. Das ist natürlich ein mächtiges und schickes Ding gewesen. Wohl gefühlt und heimisch geworden bin ich da aber nie. Das Geschäft ist zwar zentral gelegen, ist aber schlecht erreichbar. Die Parkmöglichkeiten sind katastrophal schlecht und selbst das Parken auf dem Hof macht nur wenig Spaß, muss man sich doch erst in das Geschäft bewegen, um eine Parkmünze abzuholen. Auch die Abteilungen waren mir zu kalt und ich vermisste das Enge und muckelige aus alten S & D Zeiten.  Ob es anderen auch so erging?

Neben dem Standort in Berlin bestand JustMusic nun aus großen Geschäften in Hamburg, München und Dortmund, Dann gab es noch eine Piano-Galerie am alten Standort in der Fasanenstraße. Gerade diese Filialen mussten im Jahr 2020 wieder schließen. Mit der Pandemie hatte das nichts zu tun. Ich will nicht zu viel spekulieren, aber vermutlich konnte man mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten. Selbst die größten Bemühungen und der beste Service machen den Verkaufspreis einer Sache nicht wett, wenn dieser im Internet torpediert wird. Das ist nun mal so.

Der Autor mit Philip Kasiske vons der Keys-Abteilung

Nun ist also auch das Schicksal des JustMusic FlagShipStores besiegelt und neben den bereits erwähnten Problemen, wie der angespannten Marktsituation und einem aus meiner Sicht falsch gewählten Standort, identifiziere ich noch ein anderes Problem, das eine wesentlich größere Tragweite hat: heute wird auf tradionelle Art kaum noch Musik gemacht! Berlin war einst eine Musikstadt mit zahllosen Rockbands, Kapellen, Bigbands und Orchestern. Und es gab reichlich Aufführungsmöglichkeiten für jede Art von Musik. Jedenfalls mehr, als heute. Natürlich ist Berlin noch immer eine Musik-Stadt. Aber gerade für junge Musiker, für Einsteiger gibt es weder ausreichend Übungsmöglichkeiten, noch Anreize von offizieller Seite aus. Zur Erinnerung: es gab in Berlin auch mal Senatsrockwettbewerbe und offiziell organisierte Großevents für Pop- und Rockmusik. Das alles gibt es nicht mehr. Die Pandemie hat das Problem dann noch verstärkt, denn Clubs, aber auch Musikschulen wurden geschlossen und bis heute nicht mehr geöffnet. Auch das Branchenevent überhaupt, die Musikmesse in Frankfurt gibt es seit 2022 nicht mehr. Gibt es im Fernsehen noch Musiksendungen? Außer im Volksmusikbereich nicht mehr. Ich denke nicht, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehne, aber ich glaube, dass das ein nationales Problem ist. Kinder erlernen heute kaum noch ein Instrument. Es gibt keine Anreize, keine Anleitung, keine Begeisterung, keine Motivation und keine Möglichkeiten. Ein Instrument zu erlernen erfordert eine gewisse Hingabe und Disziplin. Nur woher soll die kommen, wenn niemand mehr den Kindern vorlebt, wieviel Freude das bereiten kann und man sie damit begeistert? Und diese Kinder wären dann ja auch die Kunden von morgen oder eben nicht. Und deshalb denke ich, dass das Ende von JustMusic kein lokales Problemchen ist, sondern eine Warnung für die gesamte Branche sein muss. Was da gerade passiert, kann morgen jedem anderen auch passieren. Ein Musikhandel steht nicht isoliert in einem selbstgestalteten Universum. Er ist Bestandteil eines größeren Ganzen, das vernetzt ist und ineinandergreift. Ein Musikhandel ist eben auch Bestandteil einer kulturellen Identität.

Nachtrag vom 18.03.2024

JustMusic Berlin hat nun offiziell und für alle Zeiten geschlossen…

https://www.justmusic.de/

8 Replies to “JustMusic Berlin macht zu – Ein persönlicher Nachruf”

  1. Bernd, danke für deine Zusammenfassung, Perspektive und die Geschichte hinter der Schließung und dem Laden. Ich bin erst heute auf die Nachricht gestoßen und traurig darüber den Laden aus unserer Stadt zu verlieren. Unsere Kinder spielen je zwei Instrumente und wir waren gerne in der Filiale am Moritzplatz. Die anderen Filialen haben wir nie kennengelernt. Wir werden just music vermissen. Und ja, die Anreise war nur „ok“ für uns aus Steglitz. Viele Grüße.

  2. Aus meiner Erfahrung und als ehemaliger Mitarbeiter kann ich sagen, einiges ist falsch.
    Niemand guckt im Laden und kauft online. Thomann und Just haben sich bei den Preisen immer abgesprochen. Andere Läden: MusicStore, Musik Produktiv etc haben die gleichen Preise und existieren.
    Die eigentlichen Probleme liegen wo anders. Thema miserabler Webshop, schlechte Lage der Immobilien etc. pp

  3. Interessante Analyse und Meinung. Einigen kann ich zustimmen und zu anderem bin ich anderer Ansicht.

    um es vorweg zu nehmen, ich bete schon seit vielen Jahren, dass sich ein großes Loch auftuen mag und Just Music verschlingt. Meine Erlebnisse in dem Laden waren allesamt unterirdisch. Um das Ganz hier nicht in die epische Breite zu ziehen, verzichte ich mal auf die Beschreibung der vielen Gruselszenen dort, die dann auf dafür verantwortlich waren, dort nicht mehr zu kaufen und dessen Niedergang herbeizusehnen. Bei Delamar und bei Gitarre und Bass haben auch so einige ihre Geschichten mit Just Music kund getan und decken sich mit meinen. Die Verantworlichen dort saßen auf einem sehr hochen Ross und dachten eine grundlose Selbstzuschreibung wie “Flagship Store” und der Standort Berlin ist ein Selbstläufer.

    Damit komme ich mal zu Deiner mit Just Music geteilten Einschätzung, dass der Onlinehandel der “übermächtigen Konkurrenz” das Ende eingebimmelt hätte. Dem muss ich sehr widersprechen. Thomann, Music Store, Kirstein sind so groß, weil sie auch guten Service und ein gutes Sortiment haben. Das war in beiden Fällen bei JM nicht der Fall.
    Zwei Beispiele. Ich hatte mir vor vielen Jahren ein Multieffektgerät bei JM gekauft aber das ganze Zubehör dazu hatten sie nicht. Ein Verkäufer meinte: “Müssen wir mal bestellen!” Nach über einen halben Jahr hatte sie das immer noch nicht. Die Yamaha Revstars hatte man Jahrelang ignoriert und die Yamaha E-Bässe sowieso. Ich habe drei Revstars und zwei Yamaha Bässe. Es gibt zudem viele kleine Musikläden, die Online sind und super gut zurecht kommen, trotz der von JM so beklagten übermächtigen Konkurrenz.
    JM hat sich ja auch noch großkotzig als Europas größtes Musikhaus bezeichnet. Auf dem Papier kann man viel schreiben aber genützt hat es nichts. EIgentlich war doch JM diese übermächtige Konkurrenz. Komisch war auch, dass die vor Jahren noch bestehenden vielen Filialen Ware vorrätig hatten, die in Berlin nicht zu bekommen waren. Hier herrschte immer Mangel. Was man nicht hat, kann man eben auch nicht verkaufen. Ich fand das sehr seltsam. Flagshipstore undnichts da zum Verkaufen. Warum man sich in Berlin nach der Schließung aller Filialen immer Flagshipstore nannte, bleibt ein Rätsel und hat auch mit mehr Schein als Sein zu tun.
    Zusteimmen kann ich Dir, dass der Standort auch völlig dämlich gewählt war. Die Gegend da ist ziemlich abgeranzt und im inneren des Hauses war es auch nicht dolle. Zum Beispiel Session oder Thomann, da kann man noch schick rumsitzen was essen, Käffchen trinken und die Auswahl ist paradisisch. Bei JM hatte man außer dem Namen Flagshipstore nichts angenehmes zu bieten. Dann diese Türsteher aus dem Rockermillieu. Wer ist denn gerne zu JM gegangen. Da hattes sie dann Gitarren im 5 (!) stelligen Preissegment und nirgends ne nette Lounge, Verkäufer maulig…also echt mal…die sind nicht am Onlinehandel zu Grunde gegangen. Die hatten doch auch keine Ware und das Sortiment ging völlig an den Bedürfnissen vorbei. Thomann und Music Store haben Eigenmarken. Die müssen sich keine Großkotzigen Namen geben, weil sie einfach gut sind. Sagen kann man viel aber man muss auch handeln.

    Ich würde auch die berliner Situation nicht auf das ganze Land projezieren. Ich geben Dir recht, Übungsräume gibt es hier nicht. Heute gibt es Zeug in Hülle und Fülle und einer Qualität, wovon man vor 40 Jahren nicht geträumt hat und sich am allerwenigsten leisten hätte können. Aber nirgends eine Möglichkeit eine Band zu gründen und mit dieser zu proben. Nur natürlich, dass sie die meisten dann auf die eletronische Ebene begeben: Computer und Kopfhörer oder Monitor…fertig. Auch auf den Gebiet bekommt man alles was das Herz begehrt und man locker seine eigene Band sein. Ich fand aus Berlin kam nie wirklich großes. Man bläst sich hier auf. Ja, hier hat man David Bowie gewohnt, IDEAL waren großartig, das Palast Orchester…weiter fällt mich nichts mehr ein. Irre viel kommt aus Hamburg, aus Köln wie zum Beispiel BAP, München ganz groß aber berlin machte sich immer größer als es tatsächlich ist. Meine Meinung. Auftittsmöglichkeiten waren hier auch schon immer miserabel. Aber es gibt auch wirkliche Lichtblicke und da muss ich Dir auch widersprechen, denn mit dem Rockfestival in Mariendorf bekommen Berliner Bands eine Megabühne. Es gibt dann noch eine Veranstaltung in der jeder mit oder ohne Instrument kommen kann und mehrere Bandprojekte zusammangestellt und gecoacht werden und am Ende sich ein eigene Komposition erarbeiten. Leider sehr unregelmäßig aber richtig gut. Aber insgesamt doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

    Zu guter Letzt: Für mich ist JM an seiner eigenen Arroganz und auch Dummheit zu Grunde gegangen. Traurig, dass es in Berlin, bis auf den aller Ehre werten und von mir sehr geliebten American Guitar Shop, keinen guten Musikladen gibt. Ich glaube das Problem haben wohl alle unser Großstädte und wird wohl an den Mieten liegen.
    Wenn man sich die ünermächtige Onlinekonkurrenz Thomann anschaut (der ja auch phsikalisch sehr präsent ist), dann hat man da auch unglaubliche viel Ideen und auch Angebote. Thomann ist sehr breit aufgestellt und das war Just Music bei leibe nicht. JM war einfach nir ein Papiertiger, der sich selbst zerrissen hat, meine ich.

  4. Noch eine kleine Ergänzung. JM hat sich ja in seiner Selbstdarstellung zur Pleite über die bösen Onlineriesen beschwert (ohne sich zu fragen, warum die angeblich so groß sind?). Was mir so vorkommt, als wenn sich ein Haifisch über die anderen Haifische beschwert. Denn man darf nicht vergessen, das JM im Lande wie verrückt präsent war, wie niemand sonst in dem Geschaft. So hat JM doch auch das Sound &Drumland geschluckt. Da muss man doch auch fragen, wer ist den hier eigentlich aggressiv?
    Mit der schon vor der Pleite hier geschlossenen Filialen im Land, hat JM nicht nur die Einkaufsmöglichen für Musikinstrumente in den Orten zerstört, sondern diese potenziellen Kunden in den Onlinehandel getrieben aber nicht verstanden diese an sich dort zu binden.

    1. Vielen Dank für Deinen Beitrag. Man merkt: auch Dir geht das Thema sehr nah. Und ich denke, dass wir mit unseren Ansichten garnicht so weit auseinanderliegen. Vielelicht mag ein Altersunterschied existieren, denn ich habe das Sound & Drumland kommen und JustMusic gehen sehen. Das ist für mich aus etlichen Gründen sehr emotional. Nur wenige gute Leute waren bei JM im Einsatz. Aber das Personalproblem war lange bekannt und wurde nicht gelöst. Viele von der alten Mannschaft, sind nicht nach Mitte gegangen. Die Gründe werden vielfältig sein. Auf den Druck seitens des Onlinehandels hätte man mit mehr individuellem Programm und Service antworten müssen. Das man mit jemand mal eine Dreiviertelstunde über eine Gitarrensaite oder einen Synthfilter philosophieren kann, das gab es einfach nicht mehr. Ich habe das durchaus in meinem Artikel angedeutet. Du sprichst ausschließlich über JustMusik im Ganzen. Das sehe ich differenzierter und mache es durchaus an Personen fest. Jochen Stock mag der Gründer und Mastermind im Hintergrund gewesen sein. Geführt haben den Laden aber seine Kinder und die haben letztlich versagt und nicht erkannt, wie der Markt sich heute darstellt. Da es aber immer noch Jochen Stocks Firma Sound Service gibt und diese erfolgreich mit engagierten Mitarbeitern läuft, kann er kein so schlechter Geschäftsmann sein (was er auch nicht ist). Das Berlins Musiklandschaft ärmer geworden ist, bei dieser Meinung bleibe ich. Und so, wie die Leute in kein Kaufhaus mehr gehen, weil sie da anscheinend nichts mehr vermissen, so stirbt auch dieser Handel einen langsamen Tod. Man wird eines tages noch zu anderen einsichten gelangen. Da bin ich mir sicher. So schwierig JM auch gewesen sein mag, ich vermisse es dennoch…

  5. Die ganze Situation ist tragisch und es ist schon schade, das JM dichtgemacht hat.

    Ich selber komme ursprünglich aus Berlin (JM), wohne in Düsseldorf (40 Minuten nach Köln zum zum Musicstore), bin aber auch oft in Würzburg (knappe Stunde nach Treppendorf zu Thomann).

    Und ich liebe es, Instrumente anzutesten. Ich kenne das alte urige Sound- und Drumland, in dem es in der Keyboardabteilung buchstäblich nach Synthesizern roch. Und auch den originalen Musicstore in der Altstadt von Köln, wo man eh nie einen Parkplatz fand.

    Das Urige in Köln gibt es in dieser Form nach dem Umzug nicht mehr, so wie auch bei JM der ursprüngliche Charakter durch das neue Gebäude verloren ging. Allerdings ist es mit Cafe und Kantine eben auch ein Treffpunkt zum schwatzen. Treppendorf erhält sich seinen Charakter, ist aber schon sehr weit weg vom Schuss. Lädt allerdings auch kulinarisch zum verweilen ein.

    Ob es in Berlin an der Location lag? Mich hat die Parkplatzsituation immer genervt, trotzdem bin ich gerne hingefahren und wurde auch meist gut beraten. Problematisch war eher das Online – Geschäft. Thomann war viele Jahre die Nummer 1, dort habe ich viel gekauft. Inzwischen ist Musicstore aber auch eine valide Quelle geworden. Besonders, wenn man in der Nähe wohnt und zwecks Service vorbei fahren kann. Der Justmusic – Online – Store war dagegen schwächer, weniger Auswahl, weniger Informationen. Wobei sich alle drei Online – Shops preislich nicht wirklich unterschieden haben (abgesehen von Marketing – Aktionen).

    Wie immer ist es wahrscheinlich eine Verkettung von verschiedenen Umständen, die zur Aufgabe des Geschäfts geführt hat. Die Atmosphäre im Haus selbst, die für viele schlechte Parksituation, die mangelnde Verfügbarkeit der Instrumente (im Shop und Online), kein Eigenmarken und eventuell auch andere.

    Schade ist es allemal. Ich als Keyboarder, der auch Wert auf die Qualität des Keybeds legt, kann mir momentan noch nicht wirklich vorstellen, einen Synthesizer für mehrere tausend Euro „blind“ zu kaufen. Auch wenn man ihn jederzeit retournieren kann.

    Wobei, wenn ich ehrlich bin, habe ich genau das vor fast 35 Jahren einmal gemacht. Gekauft ohne vorheriges antesten. Und nicht bereut. Das war die gute alte M1 von Korg. Damals war sie auf jeder Bühne und in jedem Fernsehstudio präsent. Ich dachte mir, dass das Teil so schlecht nicht sein kann.

    Trotzdem würde ich das heute nicht mehr so machen. Daher hoffe ich, dass uns die Thomänner und Musicstores dieser Welt noch lange erhalten bleiben, und zwar physisch und nicht nur virtuell!

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